Zum Fest Mozart und Bach

09.10.2019

 

SVZ - Zeitung für Lübz - Goldberg - Plau

 


Reformationskonzert mit dem Händelchor und dem Kammerorchester „collegium musicum“ in Parchim
Christiane Großmann
 
Parchim

Am Feiertag ins Konzert ohne weite Wege: Das ermöglichen der Händelchor und das Kammerorchester „collegium musicum“ erneut am 31. Oktober. Das von den beiden Parchimer Klangkörpern gestaltete Reformationskonzert ist seit Jahren nicht mehr aus dem (Kirchen-)Musikkalender der Stadt wegzudenken. Erstmals wird es 2019 in der St. Marienkirche aufgeführt – aus gutem Grund: Das Mittelschiff der Schwesterkirche St. Georgen, wo die Konzerte bisher in schöner Regelmäßigkeit stattfanden, ist derzeit eine Großbaustelle. Dort hat die mehrjährige Sanierung der Backsteinkirche ihr Finale erreicht. Nur ein paar hundert Meter Luftlinie weiter erstrahlt Parchims zweite Perle der Backsteingotik, die St. Marienkirche, bereits vollständig in „neuem alten Glanz“. Zum Tag des offenen Denkmals im September wurde dort das beeindruckende Ergebnis der Komplettsanierung mit einem Festgottesdienst gewürdigt. Fast zehn Jahre dauerten die Bauarbeiten an. In diesem Zeitraum wurden etwa zwei Millionen Euro in das geschichtsträchtige Gebäude investiert.

Besucher der ersten Musikveranstaltungen im neu renovierten Innenraum – St. Marien war in diesem Sommer zum Beispiel Station der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern – zeigten sich angetan von dem ansprechenden Flair. „Die Reaktionen waren äußerst positiv“, freut sich Pastorin Jessica Warnke-Stockmann. Ein Wow-Effekt dürfte sich auch bei den Parchimern und Musikfreunden aus dem Umland am 31. Oktober ab 16.30 Uhr einstellen. Den geistlichen Rahmen des etwa eineinhalbstündigen Konzertes ohne Pause unter der Leitung von Wolfgang Friedrich bilden die populäre wie prächtige Mozartfassung des TeDeum mit vier Trompeten, Pauken, Chor und Orchester sowie die Version von Haydn in weniger Besetzung. Auf dem Programm stehen ferner Bachs Klavierkonzert in F-Moll – heitere eingängige Musik mit Annerose Schuldes aus Wismar als Pianistin. Für das Telemann-Doppelkonzert mit Blockflöte und Fagott konnten die Parchimerin Bianka Schubert sowie Ralph-Uwe Künzel aus Schwerin als Solisten gewonnen werden. „Ein sehr schönes, auch im Radio öfter zu hörendes Konzert“, schwärmt Volker Schubert, Ensemblemitglied im „collegium musicum“ und Mitglied im Kirchengemeinderat von St. Marien. Telemann, der als Freund der Blockflöte galt, habe es immer wieder ausgezeichnet verstanden, sie in seinen Werken zur Geltung zu bringen.

Den Nachmittag komplettiert das eher selten gespielte Concerto Grosso op. 3,1 von Händel. Hier übernimmt die Konzertmeisterin des collegium und in Parchim als Geigenlehrerin tätige Sigrun Haß den Part der Solovioline. „Wir singen gerne in dieser Kirche“, blickt Elisabeth Büsch vom Parchimer Händelchor dem Ereignis am 31. Oktober entgegen. Die Vorsitzende des Händelchorvereins, Christa Schultz, kann ihr nur aus vollem Herzen beipflichten. Alle Jahre wieder – und so auch 2019 – setzt der Parchimer Traditionschor am zweiten Adventssonntag den Schlusspunkt unter das Adventsmarktprogramm in St. Marien.

Das Konzert zum Reformationstag bildet zugleich den Abschluss der von den beiden Kirchengemeinden St. Georgen sowie St. Marien angebotenen und gemeinsam publizierten Sommermusiken 2019 in der Kreisstadt.

Bereits um 10 Uhr wird in St. Marien ein regionaler Reformationsgottesdienst gefeiert. Beteiligt sind die Kirchengemeinden Herzfeld, Klinken und St. Georgen sowie der Gemeindeverbund rund um Groß Pankow. Das ist zudem eine gute Möglichkeit, auch die beiden neuen Kirchenmusiker in Parchim kennenzulernen. Magdalena Szesny und Jonas Nicolaus haben am Erntedankwochenende die Nachfolge des langjährigen Kantors Fritz Abs angetreten. Offiziell ins Amt eingeführt wird das junge Kantorenpaar am 27. Oktober um 10 Uhr in St. Marien. Magdalena Szesny wird zudem als Regionalkantorin tätig sein. Karten für das von der Stadt und dem Landkreis geförderte Reformationskonzert sind ausschließlich an der Abendkasse zum Preis von 10 (ermäßigt 5) Euro erhältlich. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.