Grenzgänger feiern Jubiläum

19.09.2019

Brandenburger-Allgemeine - Aus der Prignitz


Zehn Jahre Kooperation zwischen den Musikschulen Prignitz und Ludwigslust-Parchim / Ensemblefestival am Sonnabend
 

 

Renè Hill
Pampin/Prignitz

Mit einem Ensemblefestival feiern die „Musikalischen Grenzgänge“ am Sonnabend ab 15 Uhr ihr zehnjähriges Bestehen.

Es waren im Jahr 2009 der Hamburger Friedensforscher Prof. Dr. Wolfgang Vogt und der Musikschullehrer Volker Schubert, die im „kulturforum Pampin“ die Idee entwickelten, die Regionen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern über Landesgrenzen hinweg kulturell zu beleben. Für den Konzertauftakt 2010 wurde im Vorfeld über eine Kooperation der „benachbarten“ Kreismusikschulen Prignitz und Ludwigslust-Parchim nachgedacht. Alexander Girsch, der heute die Prignitzer Kreismusikschule leitet, erinnert sich, dass es bei den ersten Begegnungen nicht nur um das gemeinsame Musizieren ging, „sondern auch um den Erfahrungsaustausch unter Kollegen über Unterrichtsmethoden, Leistungsverbesserungen der Schüler und ähnliches“. So manche Idee der Lehrer wanderte so über die Landesgrenze, wurde zum „Musikalischen Grenzgänger“. Kein Wunder also, wenn dieser Titel Programm für das neue Zusammenspiel beider Kreismusikschulen wurde. Und so gab es in den vergangenen Jahren immer wieder „Musikalische Grenzgänge“. Das erste Konzert „MusicArt - Ruhner Berge“ ging am 19. Juni 2010 über die Bühne. Musikschüler aus der Prignitz und Mecklenburg musizierten erstmal gemeinsam. Ab 2013 wurde das Procedere geändert, gab es den Wettbewerb „Pampiner Musikpreis“, der zunächst vom Publikum, später dann von einer Jury vergeben wurde.

Den Höhepunkt haben die „Musikalischen Grenzgänge“ im vergangenen Jahr erreicht, als „Carmina Burana“ von Carl Orff als großes Gemeinschaftsprojekt in Meyenburg und Parchim erfolgreich aufgeführt wurde. „Es war das Konzerterlebnis des vergangenen Sommers“, schwärmen einige Besucher noch heute.

Die letzten Vorbereitungen für das bevorstehende Ensemblefestival laufen auf Hochtouren. Prof. Dr. Wolfgang Vogt und Volker Schubert ist es einmal mehr gelungen, die Lehrer der beiden Musikschulen von der Teilnahme am Jubiläumskonzert zu überzeugen. Den Auftakt machen das Live Sound Orchester aus Perleberg. Heiko Leu und seine Musiker erhalten Unterstützung von Parchimer Bläsern. Im Skulpturenpark und in der Kunsthalle sind dann weitere Ensembles zu erleben, die sich teilweise extra für diesen Nachmittag zusammengefunden haben. So erklingen unter anderem Lieder aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, ist Folk und Klezmermusik ebenso zu hören wie Instrumentalmusik verschiedener Genres bis hin zu Klassik. Als absolutes Novum bündeln die Streicherabteilungen beider Schulen ihre Kräfte und bringen mit Lehrkräften und fortgeschrittenen Schülern ein „klassisches Bonbon“ auf die Bühne, verspricht Volker Schubert. Sie spielen den ersten Satz des Streichoktetts von Felix Mendelssohn Bartholdy. „Dieses Stück ist noch nie in einer der beiden Musikschulen gespielt worden und gehört zum großen Repertoire der Kammermusik weltweit“, so der Parchimer Musikschullehrer.

Auch für die Versorgung ist am Nachmittag gesorgt. Hierfür konnten die Landfrauen gewonnen werden.

Das Jubiläum ist auch ein Meilenstein. „Wie geht es danach weiter?“ „Darüber wird es sicher schon erste Gespräche am Sonnabend geben. Wird eine Pause eingelegt oder finden weitere Konzerte statt?“, so Alexander Girsch.

Einig sei man sich, dass es auch in Zukunft „Musikalische Grenzgänge“ geben werde, heißt es aus der Prignitz und aus Mecklenburg.