Freie Improvisation - Eine Abenteuerreise mit unbekanntem Ziel

27.10.2019

„ … da habt ihr jetzt eine Tonleiter, die heißt D-dorisch. Ich spiele euch das Fundament und ihr spielt einfach ein paar von diesen Tönen dazu.“, so Workshopleiter  Christoph Funabashi. Töne schweben durch den Raum, es klingt beinahe etwas sphärisch. Die Workshopteilnehmer versuchen sich an dieser für sie bislang unbekannten Tonleiter. Pauline spielt Saxophon, erst ein paar Jahre, aber doch schon so gut, dass sie auch in der Kinderbigband der Musikschule mitspielen kann. „Ich hab jetzt die Töne so zick-zack-mäßig hochgespielt, war das richtig?“ Christoph Funabshi erklärt: „Ja das hast du super gemacht. Du hast wunderbar in Terzen gespielt.“

Pauline Roeber ist eine von fünf Workshopteilnehmern, zu dem Christoph Funabshi eingeladen hat. Er selber ist immer wieder begeistert von freier Improvisation und möchte sein Wissen und Können an andere weitergeben. „Es mag für manche Leute so klingen, als würden wir einfach irgendwas spielen, aber genau das ist es nicht“, erklärt er in der Pause der Lokalredakteurin der SVZ. Diese ist gekommen, um über den Workshop zu berichten. „Eine gute Improvisation zeichnet aus, dass man mit den Elementen etwas gestalten kann - mit der Tonlänge, der Tonhöhe, der Klangfarbe.“

Christoph Funabashi ist Gitarrenlehrer an der Musikschule und weiß aus eigenem Erleben nur zu gut, dass im normalen Schulalltag kaum die Zeit ist, mit den Schülern das Improvisieren zu üben. Da bietet sich ein Wochenendworkshop geradezu an. Für eine gute Improvisation ist Erfahrung wichtig, und die sammelt man vor allem im Zusammenspiel mit anderen. Der Workshop ist ein Gruppenprozess, der für die Entwicklung der eigenen Improvisationsfähigkeiten immens wichtig ist. Aufeinander hören, zuhören, Ideen von anderen aufnehmen – dafür bietet der Workshop genau die richtige Basis.

Für Pauline ist dieser Workshop ein weiterer Schritt auf ihrem musikalischen Weg. „Ich spiele gerne und deshalb will ich alles lernen.“ Es macht ihr sichtbaren Spaß, sich gemeinsam mit den anderen auszuprobieren und Neues dazuzulernen.

Für Christoph Funabashi ist es vor allem die Erkenntnis, dass Improvisation eine Reise ist, bei der das Ziel nicht bekannt ist, es ist „… wie ein gutes Gespräch, bei dem man zu Beginn nicht weiß, mit welchem Inhalt es endet.“ Sylvia Wegener, 27.10.2019

 

 

Bild zur Meldung: Freie Improvisation - Eine Abenteuerreise mit unbekanntem Ziel

Fotoserien


Workshop Improvisation mit Christoph Funabashi (27.10.2019)

Ludwigslust, 26.10.2019

Christoph Funabashi lud zu einem Workshop, bei dem das freie Improvisieren im Fokus der Aufmerksamkeit stand.

Fotos: Sylvia Wegener